• Folge 353: Interne Revision und Ermessensspielräume beim Follow-up
    Dec 29 2024
    Wie wichtig ein einheitliches Follow-up ist, wird einem immer dann klar, wenn man die Auswirkungen eines Follow-up-Prozesses mit fast uneingeschränkten Ermessensspielräumen für die Bearbeitenden betrachtet. Als anschauliches Beispiel dient der Artikel "Umwelt? Nicht so wichtig" aus der SZ vom 27.9.2024. Im Untertitel formulieren die beiden Autoren Pascal Hansens und Harald Schumann: "In Dutzenden Verfahren wurden EU-Staaten wegen Verstößen gegen das Umweltrecht verurteilt – ohne ernsthafte Konsequenzen" Diesen Fall habe ich auf die Interne Revision übertragen. Ich habe unterstellt, die EU Kommission müsse sich den Global Internal Audit Standards (GIAS) unterwerfen und habe ChatGPT gefragt, gegen welche der Prinzipien und Standards die EU Kommission mit den in dem Artikel beschriebenen Handlungen verstoßen würde. Nach anfänglichen Hürden (man muss mit ChatGPT wirklich chatten), kam ein erstaunliches Ergebnis zu Tage: Hier die Zusammenfassung der gesamten Analyse Prinzip 1: Demonstrate Integrity: Die EU-Kommission zeigt mehrere Abweichungen in Bezug auf Ehrlichkeit und ethisches Verhalten, insbesondere durch mangelnde Transparenz und politisch motivierte Entscheidungen. Prinzip 2: Maintain Objectivity: Es gibt Abweichungen aufgrund politischer Einflussnahme, die die Objektivität der Kommission beeinträchtigen. Prinzip 3: Demonstrate Competency: Die Kommission scheint ihre Kompetenzen zur Rechtsdurchsetzung nicht in vollem Umfang zu nutzen und hat bei der kontinuierlichen Entwicklung der notwendigen Fähigkeiten versagt. Prinzip 4: Exercise Due Professional Care: Es gibt Abweichungen in Bezug auf die Sorgfalt und das kritische Urteilsvermögen der Kommission bei der Durchsetzung von Umweltgesetzen. Wenn die EU-Kommission also so wie eine Interne Revision den GIAS unterliegen würde, bzw. verpflichtet wäre, diese einzuhalten, dann würde man ihr wahrscheinlich die Funktionsfähigkeit absprechen. Aus diesem Grund sollten für die Revisorinnen und Revisoren die Ermessensspielräume im Follow-up Prozess nicht zu groß sein. Machen Sie es besser als die EU-Kommission und sorgen Sie für ein konsequentes Follow-up! Ich wünsche Ihnen viel Spaß beim Zuhören und erfolgreiche Prüfungsprozesse! PS: Was hat ChatGPT falsch gemacht?
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    29 mins
  • Folge 352: Vorausschauende Regelungen und die Interne Revision
    Dec 22 2024
    Selbstverständlich sollte eine Interne Revision sich nicht nur primär darum kümmern, dass Fehler oder Probleme behoben werden. Hand in Hand dazu sollten immer auch die zugrundeliegenden Annahmen, Werte oder Ziele zu hinterfragt werden. Ein konkretes Beispiel hierfür, d.h. für Double-Loop-Learning, zu finden, ohne unsere Verschwiegenheitspflicht zu verletzen, ist herausfordernd. Denn oft geht es dabei um tiefgreifende, ggf. sogar strategische Veränderungen. Wolfgang Janisch hat mir mit seinem Artikel aus der SZ vom 15.11.2024 aus diesem Dilemma geholfen. Der Artikel behandelt die Resilienz des Bundesverfassungsgerichts und insbesondere die Bedeutung der Regeln zu dessen Richterwahl. Setzt man das Double-Loop-Learning ein, kann man als Interne Revision auf vorausschauende Regelungen hinwirken: Stellen Sie Ihrem Revisionspartner hypothetische Fragen („Was wäre, wenn …"). Deklinieren Sie hierbei jeweils jeden Parameter, jede Annahme und jeden Inputfaktor durch. Z.B.: Was wäre wenn ... ... die Datenzulieferung nicht funktioniert? ... die Daten teilweise nicht rechtzeitig aktualisiert werden? ... jeweils andere Inputfaktoren ausfallen, unvollständig sind oder verspätet kommen? ... die Weiterverarbeitung stockt ... eine Person krank und die Vertretung im Urlaub ist? ... Fachkräfte fehlen? ... Wichtig ist, dass Sie nicht bereits die perfekte Regelung im Kopf haben und versuchen, diese Ihrem Revisionspartner aufzuoktroyieren. Entwickeln Sie stattdessen die Regelungen gemeinsam im Dialog. Ich wünsche Ihnen viel Spaß beim Zuhören und erfolgreiche Prüfungsprozesse!
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    17 mins
  • Folge 351: Aikido und die Interne Revision
    Dec 15 2024
    Als ich den Flyer von Dr. Till Neunhöffer sah, wusste ich sofort: Wow - den will ich in meinem Podcast haben. Gesagt, getan. Hier ein wunderbares Interview über Konfliktlösung als Weg zur Harmonie mit Konzepten aus dem Aikido, der Mediation und dem hypnosystemischen Coaching. Im Aikido gilt eine Situation dann als besonders erfolgreich gelöst, wenn alle Beteiligten unverletzt aus der Begegnung hervorgehen. Diesen Anspruch sollten wir auch in der Internen Revision haben. Denn unsere Prüfungen erfordern Kooperationsbereitschaft von unseren Revisionspartnern. Und Kooperationsbereitschaft erhält man nicht, wenn man den Anderen über den Tisch zieht. Natürlich kann es auch in der Internen Revision passieren, dass man angegriffen wird. Wie wäre es, die Angriffsenergie umzuleiten und zur Deeskalation der Sachlage zu nutzen? Das geht allerdings nur, wenn man sich von so einem Angriff selbst nicht aus der Ruhe bringen lässt. Wie das funktionieren könnte, erläutert Dr. Till Neunhöffer in diesem spannenden Interview. Ich wünsche Ihnen viel Spaß beim Zuhören und erfolgreiche Prüfungsprozesse!
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    1 hr and 19 mins
  • Danke! Wir haben 100.000 Downloads!
    Dec 15 2024
    🙏 🥳 Ich will Sie feiern! 🥳💥 Sie haben dafür gesorgt, dass der Podcast "Interne Revision – souverän, kollegial und wirksam" mehr als 100.000 Downloads erreicht hat! 🥳 Feiern Sie mit mir!🥳🥂🍾💥 Wir treffen uns per Zoom am 👉 05.01.2025 um 17 Uhr! 👈 Registrieren Sie sich bitte für die Teilnahme: https://us02web.zoom.us/meeting/register/tZMvce-vqDoqGdTkwlpywYkutz1063JZCmGy Nach der Registrierung (den Link finden Sie im 1. Kommentar) erhalten Sie eine Bestätigungs-E-Mail.
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    4 mins
  • Folge 350: Ein Plädoyer für die Interne Revision
    Dec 8 2024
    Vor einiger Zeit habe ich in einem Zeitungsartikel ein Plädoyer für die Interne Revision gelesen. Der Autorin, Ann-Kathrin Büüsker, Moderatorin beim Deutschlandradio, war das vermutlich gar nicht bewusst. Sie prangerte die veralteten Strukturen im öffentlich-rechtlichen Rundfunk an und schilderte deren Auswirkungen. Als ich den Artikel las, erkannte ich, dass die von ihr geforderte Veränderung genau das ist, was unsere Aufgabe in der Internen Revision ausmacht: - Strukturen, Zuständigkeiten und Verantwortlichkeiten überdenken - Prozesse und Workflows hinterfragen: Wen wollen wir erreichen? Wer macht was, und ist das so noch zeitgemäß? Funktioniert das überhaupt zuverlässig? „Das haben wir schon immer so gemacht“, kann für uns kein Argument sein, wenn es Ideen gibt, wie es besser funktionieren könnte. Wir haben in unserer Funktion als Interne Revision nicht nur die Möglichkeit, sondern auch die Verpflichtung, unsere Organisation daraufhin zu hinterfragen, wie ihre Lebensfähigkeit bzw. auch Lebendigkeit gesteigert werden kann. Tja, manchmal folgt aus dem Hinterfragen eine Art schöpferische Zerstörung. Wenn "historisch Gewachsenes" jedoch nicht von uns hinterfragt wird, dann zahlt die Organisation einen hohen Preis. Frau Büüsker hat die Auswirkungen deutlich geschildert. Lassen Sie uns alle gemeinsam so souverän, kollegial und wirksam wie möglich werden, damit unsere Organisationen diesen hohen Preis nicht zahlen müssen. Ich wünsche Ihnen viel Spaß beim Zuhören und erfolgreiche Prüfungsprozesse!
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    13 mins
  • Folge 349: Verbindliche Fristsetzungen durch die Interne Revision
    Dec 1 2024
    Auf einem meiner Seminare wurde ich gefragt, wie ich es denn bei Datenanforderungen mit den Fristsetzungen halten würde. Der Fragensteller erläuterte seine Herausforderungen, wie folgt: Der Revisor fordert den Revisionspartner per Mail dazu auf, Unterlagen zeitnah zuzuliefern. Der Revisionspartner liefert nichts. Nach einer Woche hakt der Revisor telefonisch nach und bittet um zügige Lieferung. Im Telefonat sagt der Revisionspartner, dass er keine Zeit habe und so schnell nichts liefern könne. Der Revisor möchte nicht unkooperativ erscheinen. Also gewährt er einen späteren Zuliefertermin. Nach Fristablauf erhält der Revisor dann eine Rückmeldung. Allerdings ist diese entweder vollkommen unbrauchbar oder nur teilweise relevant. Wesentliche Teilbereiche fehlen vollständig. Diese fordert der Revisor dann erneut an und bittet wieder um eine kurzfristige Zulieferung. Dann wiederholt sich das gesamte Prozedere. Das kostet den Revisor sehr viel Zeit und frustriert ihn. Hat der Revisor nun einfach Pech, auf so einen unkollegialen oder möglicherweise sogar unzuverlässigen Revisionspartner gestoßen zu sein? Im Podcast erfahren Sie meine Antwort und meine Tipps, was der Revisor an seiner Vorgehensweise ändern sollte. Ich wünsche Ihnen viel Spaß beim Zuhören und erfolgreiche Prüfungsprozesse! PS: Wenn Ihnen dieser Tipp gefallen hat, dann empfehle ich Ihnen Folge #56 Wie Sie nachweisen, dass etwas nicht existiert und Folge #123 Die Tit-for-Tat Strategie
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    13 mins
  • Folge 348: Harte Verluste und die Interne Revision
    Nov 24 2024
    Unser menschliches Gehirn bewertet einen Verlust emotional doppelt so stark wie einen Gewinn. Daher ist es so schwer, etwas abzugeben, was man zuvor besessen hat, oder auf etwas zu verzichten, woran man sich längst gewöhnt hat. Der Podcast erläutert, wie dies auf die Interne Revision übertragen werden kann: Z.B.: - Seien Sie sich darüber bewusst, dass jede Veränderung für Ihren Revisionspartner äußerst schmerzhaft ist. - Gehen Sie davon aus, dass ein Verzicht auf Gewohntes für Ihren Revisionspartner eine mittelschwere Katastrophe darstellt. - Gehen Sie also immer äußerst behutsam vor, wenn Sie eine Feststellung treffen und Maßnahmen vereinbaren. Weitere Details erfahren Sie in diesem Podcast. Ich wünsche Ihnen viel Spaß beim Zuhören und erfolgreiche Prüfungsprozesse!
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    6 mins
  • Folge 347: Wie sollte eine Interne Revision bei Risikoausschlüssen reagieren?
    Nov 17 2024
    Dieser Podcast beschäftigt sich mit einer Aussage von Thomas Buberl (Chef des Pariser Axa-Konzerns) und der Frage, wie eine Interne Revision darauf reagieren sollte. Er sagte gem. SZ vom 13.09.2024 auf einer Konferenz u.a.: „Immer mehr Risiken driften in Richtung systemische Risiken, sei es Cyber, Naturkatastrophen oder Pandemien.“ Wie gehen Sie in der Internen Revision mit systemischen Risiken um? Mir ist vollkommen klar, dass es einfacher ist, diese Frage zu stellen, als sie zu beantworten. Doch zunächst kommt es auf die guten Fragen an. Denn ohne gute Fragen gibt es auch keine guten Antworten. In diesem Podcast versuche ich mich an einer eigenen Antwort und bin auch auf Ihre Vorschläge, Ideen und Kommentare gespannt. Ich wünsche Ihnen viel Spaß beim Zuhören und erfolgreiche Prüfungsprozesse!
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    10 mins